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Studienarbeit WS1998/1999

Sebastian Pritschow, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Softwaretechnik 7
Fachbereich Informationstechnik
Fachhochschule für Technik
Documentsource: http://www.pritschow.de/sebastian/study/beos/BeOS.html
© 1999 by Sebastian Pritschow


Inhaltsverzeichnis

1 ÜBERSICHT

1.1 Allgemeines zum Dokument
1.2 Allgemeines zu BeOS
1.2.1 Die Be-Story
1.2.2 Zeitübersicht
1.2.3 Der Sinn von BeOS
1.3 Hardware:
1.3.1 Minimale Hardware-Anforderung
1.3.2 Hardware-Kompatibilitätsliste
1.4 Installation in Minuten
1.4.1 Voraussetzung
1.4.2 Bootmanager
1.4.3 Start der Installation

2 STRUKTUR VON BeOS

2.1 Feature
2.2 Verzeichnisstruktur
2.3 Dateisysteme
2.3.1 Hierarchische Dateisysteme
2.3.2 Symbolische Links
2.3.3 Virtuelles Dateisystem
2.3.4 Dateisystem Handler
2.3.5 Aufbau des BFS
2.4 Unter BeOS entwickeln
2.5 Aufbau von BeOS
2.6 BeOS anpassen
2.7 Userprofile
2.8 Bedienung von BeOS

3 GERÄTE

3.1 Be-Shell
3.2 Rechte von Dateien und Verzeichnissen
3.3 Netzwerk und Internet
3.3.1 Einrichten des Netzwerks
3.3.2 Internet unter BeOS
3.4 Treiber installieren
3.5 BeWare oder mitgeliefert Programme

4 FAZIT

4.1 Probleme:
4.2 Neue Feature in R4:
4.3 Ausblick auf R5
4.4 Firmenankündigungen

5 ANHANG

5.1 Links
5.1.1 Internetseiten
5.1.2 Newsgroups
5.2 R3-Screenshots
5.2.1 BeOS unter Belastung
5.2.2 Spiele unter BeOS
5.2.3 Entwickeln unter BeOS
5.2.4 Netzwerk
5.2.5 Replicants Technologie
5.2.6 Multimedia unter BeOS
5.2.7 Die Be-Shell und SheepShaver
5.3 R4 Screenshots

1 Übersicht

1.1 Allgemeines zum Dokument

Getestet wurde BeOS R3.1. Daher bezieht sich dieses Dokument hauptsächlich auf diese Version.
Es werden aber auch Ausblicke R4 und R5 gegeben.

Diese Studienarbeit soll kein Vergleich von BeOS mit Linux sein.
Da es noch kaum Dokumentation zu BeOS gibt und die Zeit für diese Studienarbeit recht knapp bemessen war, konnte nicht alles getestet werden. Sie stellt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Das Copyright auf alle verwendeten Icons liegt bei der Firma Be.

1.2 Allgemeines zu BeOS

BeOS wurde von Grund auf neu entwickelt, schleppt daher keine Altlasten früherer Versionen mit sich herum und bringt außerdem viele Vorteile anderer Betriebssysteme wie MacOS, Windows und Unix unter einen Hut.

BeOS kämpft allerdings noch mit vielen Kinderkrankheiten und ist so momentan nicht für den Endanwender zu gebrauchen (siehe auch 4.1 Probleme).

1.2.1 Die Be-Story

Die Firma Be [1] wurde 1990 von Jean-Louis Gassée, einem ausgestiegenen Apple-Entwickler, gegründet.

Er und einige andere ehemalige Apple-Entwickler entwickelten das Betriebssystem BeOS und einen Rechner auf der PowerPC-Basis, genannt die BeBox.
Anfangs war sich die Fachpresse nicht darüber einig, ob Gassée "nicht recht bei Trost oder ein echter Visionär sei" (c’t), denn schließlich wollte Gassée nicht nur einen Rechner bauen, der zu nichts kompatibel ist sondern auch ein Betriebssystem völlig neu entwickeln.
Die BeBox war zwar recht vielversprechend, hatte aber keine Chance und wurde Anfang 1997 eingestellt.

BeOS dagegen wurde im Sommer 1996 zum erstenmal auf der MacWorld Expo in Boston vorgestellt und konnte dort eine kleine aber hartnäckige Fangemeinde für BeOS begeistern. Tatsächlich lizenzierten auch einige Firmen BeOS.
Diese ersten BeOS Versionen waren ausschließlich für PowerPC-Architektur zu haben.

Es kamen Gerüchte auf, daß Apple Be übernehmen und den BeOS-Kernel samt Komponenten in sein MacOS integrieren wolle. Der Deal platzte allerdings und Apple kaufte die Firma Next, die von dem ausgestiegenen Apple-Gründer Steve Jobs gegründet worden war und die das Betriebssystem NextStep entwickelt hatte. Aus NextStep und MacOS entsteht derzeit das neue MacOS.

Im Mai 1998 kommt der Release 3 auf den Markt. Dieser beinhaltet neben der PowerPC-Version nun auch eine Version für die Intelarchitektur.
Mit dem Release 4, der bereits in USA seit Dezember 1998 auf dem Markt ist und Anfang 1999 in Deutschland kommen soll, soll nun endlich auch der Endanwender bedient werden.

Neben den Risikoinvestmentgruppen August Capital, New Enterprise Associates, Alta Partners und Associated Venture Investors Capital, investiert seit kurzem auch Intel in die Firma Be.
Große Firmen gehen also davon aus, daß aus BeOS ein zukunftstaugliches Betriebssystem entstehen wird.

1.2.2 Zeitübersicht

    • 1990: Gründung von Be
    • Entwicklung der BeBox und von BeOS
    • Sommer 1996: Vorstellung des ersten BeOS und der BeBox
    • 31. Januar 1997: Einstellung der BeBox.
    • Be verteilt kostenlose Preview-Versionen des BeOS für Power Mac.

 

      Erste Applikationen entstehen, die Fangemeinde wächst.
    • Februar 1998: Preview-Release 2 fertig.
    • Mai 1998: Release 3 ist fertig.

 

    Erste Version für Intelarchitektur auf dem Markt
  • August 1998: Release 3.1 fertig.
  • September 1998: Release 3.2 fertig.
  • Dezember 1998: Release 4 wird in USA ausgeliefert
  • Januar 1999: Release 4 wird in Deutschland voraussichtlich ausgeliefert

1.2.3 Der Sinn von BeOS

BeOS soll laut Gassée in friedlicher Koexistenz mit anderen Betriebssystemen bestehen und sich auf Anwendungen beschränken, für das sich das BeOS besser eignet als andere Betriebssysteme. Damit sind hauptsächlich Multimediaanwendungen (z.B. Videoschnitt) gemeint.

1.3 Hardware:

1.3.1 Minimale Hardware-Anforderung

  • Ein System auf Basis der Intel-Architektur
  • 16 MB RAM
  • 1,44 MB Diskettenlaufwerk
  • Eine IDE-Festplatte oder eine Festplattenpartition mit mindestens 150 MB freiem Speicherplatz
  • Ein IDE/ATAPI-CD-ROM-Laufwerk
  • Tastatur und Maus (Seriell oder PS/2), Maus sollte 2 oder mehr Tasten haben
  • Graphikkarte
  • Multisync-Monitor

Bemerkung: Es werden auch SCSI-Laufwerke von Be angegeben, diese werden aber erst ab dem Release 4 funktionieren.

1.3.2 Hardware-Kompatibilitätsliste

Da das BeOS noch recht jung ist (aktuell Release 3.2) und laufend neue Hardware für Intel-Architektur auf den Markt kommt, ist die Hardware-Kompatibilitätsliste für BeOS sehr "übersichtlich". Diese ändert sich aber auch recht schnell. Eine Quelle für aktuelle Listen ist [1] und [2]

1.3.2.1 Systeme

Auf folgenden Systemen wurde BeOS bereits erfolgreich installiert:

Hersteller: Modell oder Board: Prozessor: Chipsatz: Graphikkarte: RAM:
AST Bravo MS-T
Pro 6200
    Matrox Millennium 2 MB (PCI) 64 MB
(EDO)
Compaq Deskpro 2000 Pentium
(200 MHz)
  Cirrus Logic 5436 (PCI)  
Dell Dimension XPS P200s Pentium
(200 MHz)
  Matrox Millennium II 8MB (PCI) 64 MB
(SDRAM)
FIC PA-2007 PentiumMMX
(200 MHz)
  Matrox Millennium 4MB (PCI) 64 MB
(EDO)
QDI QDI-P5I430TX-250 Titanium I 6x86Mx
(233 Mhz)
430TX Cardex S3 VIRGE 2 MB (PCI) 64 MB
(EDO)
QDI QDI-P5I430TX-250 Titanium IB+ AMD K6
(233 MHz)
430TX Cardex S3 ViRGE 2 MB 64 MB
(EDO)
Quantex M-3 Biostar PentiumMMX
(166 MHz)
430TX Matrox Mystique 220 (PCI) 96 MB
(EDO)
Tyan S1592S Trinity ATX VIA Apollo VP3 AGP AMD K6
(300 MHz)
  Matrox Millennium 4 MB (PCI) 128 MB
(SDRAM)

1.3.2.1 Prozessoren, Chipsätze und Motherboards

Prozessoren:

Hersteller: Modell:
Intel  Pentium, Pentium MMX, Pentium Pro, Pentium II, Pentium II Xeon, Pentium II Celeron
AMD  K5, K6, K6-2
Cyrix  686mx, 686GXm
IDT  WinChip C6

Chipsätze für folgende CPUs:

CPU (Anzahl der CPUs): Chipsätze: Bemerkung:
Pentium (1): 430FX, 430HX, 430TX, 430VX  
Pentium (2): 430HX Ungetestet, Probleme bekannt
Pentium Pro (1): 440FX  
Pentium Pro (2): 440FX, 450GX, 450KX  
Pentium Pro (4): 450GX  
Pentium II (1): 440FX, 440LX, 440BX  
Pentium II (2): 440FX, 440LX, 440BX, 440GX  
Pentium II Xeon (4): 450NX Funktioniert; nicht ausgiebig getestet
AMD K6: 430TX  
Cyrix 686mx    

Motherboards:

Hersteller: Modell (Codename*): Für CPU (Chipsatz):
A-Trend: ATC-5000 Pentium/PentiumMMX Motherboard (430TX)
ASUS: P2L97-DS Dual Pentium II Motherboard (440LX)
Intel: SE440BX ("Seattle") Pentium II Motherboard (440BX)
  DK440LX ("Dakota") Dual Pentium II Motherboard (440LX)
  AL440LX ("Atlanta") Pentium II Motherboard (440LX)
  AP450GX Quad Pentium Pro Motherboard (450GX)
  PR440FX ("Providence") Dual Pentium Pro Motherboard (440FX)
  PD440FX ("Portland") Pentium II Motherboard (440FX)
SuperMicro: P6DKF Dual Pentium II Motherboard (440FX)
Tyan: Tyan S-1832DL Dual Pentium II Motherboard (440BX)
  S1692DL "Tiger 2" Dual Pentium II Motherboard (440LX)
  S1682D "Tahoe 2" Dual Pentium II Motherboard (440FX)

1.3.2.3 Graphikkarten

Hersteller / Chipsatz: Modell:
Matrox Millennium, Millennium II, Millennium II AGP, Millennium G200, Mystique, Mystique 220, Mystique G200, Productiva G100
  Graphikkarten mit MAG-100- und MAG-200-Chipsätzen
ATI 3DRage II, 3DRage Pro, 3DRage Pro Turbo
3DRage LT Pro ATI All-in-Wonder, All-in-Wonder Pro, Xpert@Work, Xpert@Work Pro, Xpert98
RIVA 128 Canopus Total3D 128V, Diamond Viper V330, STB Velocity 128
S3 Virge, Virge DX, Virge GX (nicht Virge VX), Trio 64 (wird nicht empfohlen)
IXMicro M4/M8
  Some NeoMagic chipset-based graphics (used in many portables)

Matrox-, ATI- und RIVA128-Graphikkarten werden von Be zur Verwendung mit BeOS auf Intel-Systemen empfohlen.

Für folgende Graphikkarten gibt es bereits experimentelle Treiber:

Chipsatz: Modell:
RIVA TNT Diamond Viper V550
STB Velocity 4400
Number9 Imagine 128, Revolution 3D

Von folgenden Graphikkarten ist bekannt, daß sie nicht funktionieren:

Chipsatz: Modell:
S3 Vision864, Vision868, Vision964, Vision968
Number9 GXE64 (864), GXE64 Pro
Cirrus Alpine 5430, Alpine 5434

1.3.2.4 Netzwerkkarten

Hersteller / Chipsatz: Modell:
Intel EtherExpress mit 10/100 Mbps, PCI
DEC 21040- and 21041 PCI
3Com Etherlink XL (3C900 und 3C900-B) mit 10Mbps, PCI
Fast Etherlink XL (3C905 und 3C905B) mit 10/100 Mbps, PCI
NE2000-Kompatible ISA und PCI

Ein dhcp-Treiber für IP-Netze wird auf der CD mitgeliefert.
Für NE2000-Kompatible PCMCIA-Karten gibt es experimentelle Treiber.
Die Performance für Fastethernet-Karten ist momentan noch sehr schlecht.

1.3.2.5 Modems

Die meisten externen Modems mit 33.6k werden unterstützt. Mit 56k Modems kann es zu Problemen kommen. Es gibt leider keine genaue Liste von Be.

1.3.2.6 Soundkarten

  • Crystal 4235-, 4236- und 4237-Chipsatz
  • OPTi931-Chipsatz
  • S3 Sonic Vibes-Chipsatz
  • SoundBlaster AWE32- und AWE64-Chipsatz und SoundBlaster-Karte AWE64 Value und Gold
  • Yamaha YMF715-Chipsatz

SoundBlaster16 funktioniert noch nicht.

1.3.2.7 SCSI-Adapter

In Release 3 funktioniert momentan nur der SCSI-Adapter von BusLogic BT948.
In Release 4 sollen folgende Adapter/Chipsätze bereits funktionieren:

Hersteller: Adapter: Chipsatz:
Adaptec 2940, 2940-UW, 3940 AIC7850, AUC7870, AIC7880 und AIC7895
BusLogic   BT948, BT958 und BT958D
Diamond Fireport 20 und Fireport 40  
Symbios   53c810A, 53c825 und 53c875
Tekram 590U und 590F  

1.3.2.8 Laptops und andere tragbare Computer:

Da in BeOS kaum PCMCIA-Karten und typische Chipsätze eines Portablen Computers unterstützt werden und das Powermanagement auch noch nicht funktioniert, ist momentan eine Installation von BeOS auf einem Portablen Gerät nicht empfehlenswert.

Allerdings kann man in Newsgroups auch von erfolgreichen Installationen lesen:

  • CTX EXBook 700, 200 MHz Pentium MMX, Intel MX Chipsatz, NeoMagic MagicGraph 128XD
  • Sony Vaio, Modell PCG-731, 200MHz Pentium MMX, 32MB RAM, NeoMagic Graphik-Chipsatz (128-bit)

1.4 Installation in Minuten

Das BeOS-Paket beinhaltet eine Installationsdiskette, eine Installations-CD und ein Installationsanleitung in Englisch und Deutsch.

1.4.1 Voraussetzung

Das häufigste Problem bei der Installation ist eine Graphikkarte, die von BeOS nicht unterstützt wird (siehe 1.3.2.3 Graphikkarten). Man kann allerdings BeOS im "Safe Boot"-Graphikmodus starten (Super VGA, 640 x 480, 4-bit Graustufen).
Dieser Modus funktioniert bei fast jeder Graphikkarte. Mit diesem Modus hat man die Möglichkeit BeOS zu installieren und einen Graphikkartentreiber aus dem Internet zu laden und zu installieren.
Im Graufarbenmodus zu arbeiten ist allerdings keine Langzeitlösung und zeigt auch nicht die volle Leistungsfähigkeit von BeOS.
Außerdem muß natürlich die Hardware in der Hardwarekompatibilitätsliste (siehe 1.3 Hardware) aufgeführt sein.

Wenn man bereits eine bestehende Partition mit Windows hat, liefert Be Partition Magic Lite mit, damit eine weitere Partition für BeOS angelegt werden kann.

Das Betriebssystem selber nimmt nur ca. 70MB Platz in Anspruch. Zusätzlich kommen ca. 80MB Swap-Speicher hinzu. Somit benötigt BeOS ca. 150MB Plattenplatz.
Während der Installation kann man wählen, ob man optionale Komponenten, wie Demos, mit installieren will. Diese benötigen weiter 80MB Speicher. Es empfiehlt sich bei einem Betriebssystem, bei dem es so gut wie keine Programme gibt, alles mitzunehmen, was man bekommen kann.
Im Release 3.1 kann auf SCSI Festplatten nicht installiert werden. Die parallele Schnittstelle kann nur für den Drucker benutzt werden. Ein ZIP-Laufwerk oder ein Pocket-Ethernet-Adapter kann nicht benutzt werden.

BeOS kann nicht auf einer erweiterten Partition installiert werden.
Das CD-ROM Laufwerk muß unbedingt als Slave an der Festplatte hängen. Als Master oder Stand-Alone funktioniert das CD-ROM Laufwerk nicht.

1.4.2 Bootmanager

Das Installationsprogramm legt im Bootsektor der gewählten Platte den BeOS-Bootcode ab. Einen Bootmanager installiert BeOS von sich aus nicht. Die Partition muß erst aktiviert werden. Ansonsten muß weiterhin von der Bootdiskette gebootet werden.

Zum Laden von BeOS selbst, wird der LILO (Linux Loader), für den Anwender unsichtbar, installiert. Erst nach manuelle Aufruf von optional/experimental/scripts/InsatllBootMenu schreibt den LILO in den Master Boot Record der Festplatte. Andere Betriebssysteme bindet das Skript ins LILO-Menü ein und bietet sie beim nächsten Start als Bootalternativen an.

Es gibt aber auch Programme von Be, um die Zusammenarbeit von BeOS mit bestehenden Bootmanager oder Betriebssystemen zu vereinfachen.
Diese findet man auf der CD im Verzeichnis "/experiemental" (ISO 9660-Dateisystem). Dieser Teil ist nicht von BeOS aus sichtbar, sondern nur unter DOS oder Windows.
Mit "loadlin" kann BeOS direkt von DOS aus gestartet werden.
Im Verzeichnis "/experimental/Win95/BeLaunch/" gibt es Batch-Dateien und dergleichen für Windows.
Für WindowsNT gibt es das Programm "addbeos.exe", das den NT-Bootloader um einen Eintrag für BeOS ergänzt. Zu finden ist diese Programm im Verzeichnis "experimental/NT".

BeOS arbeitet tadellos mit dem OS/2-Bootmanager zusammen.

1.4.3 Start der Installation

Zur Installation muß man die BeOS-Installations-CD und die Installations-Diskette einlegen. Von der Diskette wird der BeOS-Loader geladen, der nach einer startbaren BeOS-Installation sucht.
Wenn der BeOS-Loader die CD erfaßt hat, wird von dort die Installationsdateien ausgeführt.

Man kann den BeOS-Loader durch Drücken der Space-Taste unterbrechen, um entweder auszuwählen, von welcher Partition oder CD gestartet werden soll, oder um von normalem in "Safe Boot"-Graphikmodus umzuschalten (bei Problem mit der Graphikkarte).

Die Partition, auf die BeOS installiert werden soll, kann während der Installation erstellt werden. Ist diese dann ausgewählt, startet BeOS mit der Installation. Nach ein paar Minuten ist die Installation beendet (meist 15 Min. bei Vollinstallation).
Nach dem Neustart kann mit BeOS begonnen werden.

2 Struktur von BeOS

2.1 Feature

  • Speicherschutzfunktionen kapseln die laufenden Applikationen voneinander ab, so daß ein amoklaufendes Programm die anderen nicht beeinflussen kann.
  • Preemptive Multitasking (Verteilung der Rechenleistung auf verschiedene Tasks und verhindert deren gegenseitige Blockade. Dieses kann bei kooperativem Multitasking (MacOS) passieren)
  • Symmetrisches Multiprocessing (Ausnützung der Leistung mehrerer Prozessoren)
  • Prevasive Multithreading (Zerlegung eines Tasks in mehrere kleine Tasks. Dieses geschieht in allen Bereichen von BeOS, vom Kernel, über die Grafik bis zum I/O System, und ebenso in allen BeOS Anwendungen)
  • 64-bit Journaling Dateisystem kann theoretisch mit Datenmengen bis zu 18Mio. Terabyte (18 Milliarden Gigabyte) hantieren
  • Objektorientierte API (siehe 2.5 Aufbau von BeOS)
  • Drag&Drop
  • bunte graphische Oberfläche (Mix aus MacOS und XWindows)
  • rechter Mausklick: kontextsensitives Pop-up-Menü. Besonderheit: Damit läßt sich durch die Verzeichnisstruktur per Pop-ups hangeln, ohne ein weiteres Fenster zu öffnen
  • PostScript und PCL Druckerunterstützung
  • TrueType und Anti-Aliased Schriftarten
  • Support für Unicode
  • POSIX-kompatibles Layer (siehe 3.1 Be-Shell)
  • BeOS Dokumentationen sind alle im HTML-Format abgelegt.
  • Alle Sounddaten werden als Digital Audio Streams durch das BeOS geleitet. Damit wird die Bearbeitung der Daten in Echtzeit ermöglicht.
  • BeOS unterstützt den 3D-Industriestandard OpenGL als Lizenz von Silicon Graphics

Beeindruckend ist die Geschwindigkeit und Reaktionszeit: So werden Fenster grundsätzlich mit Inhalt und in Echtzeit verschoben. Darunterliegende Objekte bauen sich blitzartig wieder auf. Zieht man rechts unten am Fensterrahmen um die Fenstergröße zu verändern, paßt sich auch sofort der Fensterinhalt an. Das gleiche gilt für das Scrollen.

Da BeOS hauptsächlich als MediaOS gedacht ist, wurde natürlich großen Wert auf die Schnelligkeit von Multimediaanwendungen gelegt. So kann man dank der oben aufgeführten Merkmale (Multiprocessing, Multithreading und Multitasking) mehrere rechenintensive Programme nebeneinander laufen lassen, ohne das BeOS in die Knie gezwungen wird.
So lief neben einem Demoprogramm (3dmov), das in BeOS enthalten ist und einen Würfel steuert, der frei rotierbar ist und auf jeder Seite ein Bild oder eine Videosequenz mit Schatten darstellen kann, gestartet, Hintergrundmusik und ein einfaches Weltraumspiel. (siehe Abbildung 5-6 in 5.2.1 BeOS unter Belastung)

2.2 Verzeichnisstruktur

In BeOS gibt es zwei Verzeichnisklassen: System und User.
Unter System sind alle betriebssystemspezifischen Verzeichnisse und Dateien abgelegt. Diese sollten vom Benutzer nie verändert werden.
Unter User kann der Anwender seine persönlichen Einstellungen löschen, verändern oder hinzufügen.

Die Verzeichnisse apps, home, optional und preferences sind Verzeichnisse, die vom Benutzer verändert werden können. Die Verzeichnisse beos und develop sind Systemverzeichnisse und sollten vom User nicht verändert werden.

Bedeutung der Verzeichnisnamen:

Verzeichnis Inhalt
apps Anwendungen für BeOS
beos BeOS-Basisdateien
demos Demo-Anwendungen
develop Header- und Bibliotheksdateien für Entwickler
home Alle vom Anwender hinzugefügte Dateien, Schriftsätze, Bibliotheken...
optional Zusätzliche Dateien, z.B. MIDI-Dateien, Filme,...
preferences Verweise zu bevorzugten Anwendungen

Das Verzeichnis /boot/beos/ ist das Kernverzeichnis. In diesem Verzeichnis befinden sich die Hauptdateien von BeOS.
Diese können von einem User nicht gelöscht werden.

Inhalt folgender Verzeichnisse: (Stammverzeichnis /boot)

Verzeichnisse Inhalt
/beos   Kernverzeichnis
  /apps Ausführbare BeOS-Applikationsdateien
  /bin Programme der Be-Shell (Befehle, Tools...)
  /documentation Basis-Dokumentation für User und Entwickler
  /etc Konfigurations- und Supportdateien
  /preferences Einstellungen für BeOS-Anwendungen
  /system Kernverzeichnis für BeOS.
Veränderungen vom Benutzer sind hier verboten. Änderungen können nur mit Administratorrechten vorgenommen werden.
/demos   Demoanwendungen (z.B. Animationen)
/develop   Dateien und Programme für Entwickler
/home   Userverzeichnis
/optional   Zusatzprogramme und –zubehör (z.B. GNU-Sourcecode)

Das Systemverzeichnis ist sozusagen das Rückrad und die Lebensader von BeOS.
Es beinhaltet folgende Unterverzeichnisse: (Stammverzeichnis /boot/beos/system)

Verzeichnisse Inhalt
/Deskbar   Anwendungen der Deskbar
/Tracker   Manipulationsumgebung für GUI (Graphical User Interface) 
/add-ons   Treiber und Zusatzcode für Server und Anwendungen
  /Print/ Druckertreiber
  /app_server Graphikkartentreiber
  /drive_setup Zusätze für das Laufwerktool
  /kernel alle anderen Treiber und die Dateisysteme
  /net_server Treiber für den BeOS Netzwerkserver
/boot   Skripts und Dateien für den Bootvorgang
/fonts   Zeichensätze
/kernel_joe   BeBox-Kernel
/kernel_mac   Macintosh-Kernel
/lib   Bibliotheken
/ppd   Druckerbeschreibungen für den Printserver
/servers   BeOS-Server (App, Audio, Debug, Mail, Net, Print, Register, Syslog)

2.3 Dateisysteme

Das BeOS verwendet sein eigenes Dateisystem, das BFS (BeOS Dateisystem). Dieses ist ein 64-bit Journaling Dateisystem. Es ist wie eine Datenbank aufgebaut und benutzt erweiterte Dateiattribute und Indizes. Damit läßt sich im Tracker (dem BeOS-Explorer) neben Dateien und Verzeichnissen, auch nach Textpassagen oder Emails suchen.
Dank dem Journaling Dateisystem werden auch defekte Dateien gleich während des Bootvorgangs repariert.

Neben BFS wird auch HFS (MacOS Dateisystem) und ISO9660 (CD-ROM Dateisystem) unterstützt. FAT16 kann bereits gelesen werden.

2.3.1 Hierarchische Dateisysteme

Die meisten Dateisysteme sind hierarchisch organisiert. Diese kann BeOS ohne Probleme einbinden. Die Dateisysteme, die nicht hierarchisch organisiert sind, müssen an den Dateisystem Handler (siehe 2.3.4 Dateisystem Handler) angebunden werden, damit eine Hierarchie simuliert wird.
Das hat zur Folge, daß alle Dateisysteme unabhängig ihrer Organisation von BeOS gleich behandelt und damit auch ohne große Probleme eingebunden werden können.
Unter BeOS können mehrere Dateisysteme gleichzeitig eingebunden werden. Dabei werden sie im Root- Verzeichnis angelegt.

Ein hierarchisches Dateisystem, das von BeOS erkannt werden will, muß folgende Eigenschaften besitzen:

  • Daten sind als Verzeichnisbaum mit Dateien organisiert
  • Jede Datei ist in einem bestimmten Verzeichnis. D.h. eine Datei kann nicht gleichzeitig in mehreren Verzeichnissen sichtbar sein.
  • Das gleiche gilt für Verzeichnisse
  • Die Hierarchie breitet sich vom Root- Verzeichnis aus. Das Root- Verzeichnis ist das Stammverzeichnis. Es gibt kein Verzeichnis darüber.
  • Jedes Verzeichnis und jede Datei hat einen Namen. Diese müssen unabhängig innerhalb eines Verzeichnisses sein.
  • Im BeOS Dateisystem ist "/" das einzige ungültige Zeichen.
  • Jedes Verzeichnis hat automatisch die Einträge "." und "..".

2.3.2 Symbolische Links

Symbolische Links (ähnlich den sicher bekannten Verknüpfungen, bzw. Aliases oder Shortcuts) sind Dateien, die auf eine anderen Eintrag verweisen, d.h. symbolische Links bilden eine Abkürzung zu einem Eintrag. Diese Einträge können wieder symbolische Links sein, Verzeichnisse, Dateien oder auch Geräte. Diese können irgendwo im Verzeichnisbaum sein.
Das Problem bei symbolischen Links ist der Umstand, daß Schleifen gebildet werden können. D.h. wenn ein symbolischer Link auf einen anderen zeigt und dieser z.B. wieder zurück auf den ersten verweist, hat meine eine endlose Schleife.

Das auf dem BeOS Desktop vorhandene "Welcome_To_BeOS.html"-Symbol ist ein symbolischer Link auf das reale HTML-Dokument (siehe Abb. 5-1 in 5.2 R3-Screenshots).

BeOS unterstützt keine Hard-Links. Diese Links stellen einen Eintrittspunkt (Knotenpunkt) in eine Hierarchie dar.

2.3.3 Virtuelles Dateisystem

Ein virtuelles Dateisystem existiert nur im Speicher. Wenn man das Betriebssystem beendet, wird auch das Virtuelle Dateisystem gelöscht, d.h. alle Änderungen gehen verloren.

Momentan werden von BeOS nur die drei Virtuelle Dateisystem Handler rootfs, devfs und pipefs benutzt.
RootFS ist das Root Dateisystem. Das Root Dateisystem ist unter "/" eingerichtet. In diesem werden alle anderen Dateisysteme gemountet.
DevFS ist das "Device- Dateisystem". Dieses verwaltet den Zugriff auf die Hardware (z.B. Festplatte, Disketten-Laufwerk, CD-ROM...).
Das dritte ist PipeFS. Dieses ist der Handler für das "Pipe- Dateisystem". Mit diesem werden Daten geschrieben und gelesen.

Virtuelle Dateisysteme werden im Tracker (entspricht dem Windows-Explorer) nicht angezeigt.

2.3.4 Dateisystem Handler

Damit der Kernel ein Dateisystem mounten kann, muß er ein Dateisystem Handler finden, der das Dateisystem Format versteht. Der Handler stellt also einen Vermittler, bzw. eine Schnittstelle zwischen Kernel und z.B. den Daten auf einer Festplatte dar.
Alle Dateisystem Handler sind Betriebssystemzusätze, sogenannte "add-ons". Um mit einem Dateisystem zu kommunizieren, lädt der Kernel einen solchen Handler.
Der Vorteil dieser Methode ist, daß der Kernel nichts über das spezielle Dateisystem wissen muß, sondern nur, wie er mit dem Handler zu kommunizieren hat.

Momentan kann man noch keinen eigenen Dateisystem Handler erstellen. Die zugehörige Handler-API wird in eine der nächsten Versionen eingebaut.

2.3.5 Aufbau des BFS

Das BFS ist hierarchisch aufgebaut. Es kann neben Verzeichnissen und Dateien auch symbolische Links verwenden.
Wenn ein anderes Dateisystem eingebunden wird, wird es im Root-Verzeichnis verbunden (mount).
Wenn man davon spricht, daß BeOS andere Dateisysteme erkennt, meint man damit, daß der Dateisystem Handler unterstützt wird.

Beim Start existiert eine Art "Über-System". Dieses ist Teil des Kernels. Es mountet das Root-File-System (RFS). Alles andere wird im RFS gemountet.
Das Root- Verzeichnis des Root Dateisystems heißt "/". Das Root- Verzeichnis ist das oberste Verzeichnis der Hierarchie. Es gibt kein Verzeichnis darüber.
Innerhalb des Root- Verzeichnisses "/" sind nur Verzeichnisse und symbolische Links erlaubt. Das bedeutet, daß das Root- Verzeichnis keine echten Dateien beinhaltet.
Die Verzeichnisse innerhalb des Root- Verzeichnisses stellen nur Verknüpfungen zu anderen Dateisystemen dar. Es ist erlaubt im Root- Verzeichnis eigene Verzeichnisse zu erstellen. Diese können aber ebenfalls nur als Knotenpunkt genutzt werden und nicht um Dateien darin zu speichern.
Ebenfalls können auch symbolische Links erstellt werden.

Wenn BeOS gestartet wird, werden einige Verzeichnisse und symbolische Links automatisch erstellt.
Dabei wird für jedes gefundene Dateisystem (Festplatte, CD-ROM, Floppy, etc.), ein Verzeichnis erstellt, das als Knotenpunkt fungiert, damit auf das Medium zugegriffen werden kann.
Im Verzeichnis "/boot" ist z.B. die Verknüpfung zu dem Dateisystem, von dem gebootet wird.
Als weitere werden zwei virtuelle Dateisysteme erzeugt, die nach "/dev" und "/pipe" gemountet werden.
Auch symbolische Links werden erstellt. So gibt es einen Link nach "/boot". Außerdem die Links "/etc", "/bin" und "/system", die auf die gleichen Verzeichnisse innerhalb des Unterverzeichnisses "/boot/beos" verweisen.
Zu guter letzt wird auch nach "/boot/var" der Link "/var" und nach "/boot/var/temp" der Link "/temp" erstellt.

Wenn man nach dem Bootvorgang das Root- Verzeichnis anschaut, sieht man etwa folgenden Ausdruck (die Namen für "BootDisk" und "Floppy" können natürlich je nach gespeichertem Namen variieren):

l
-
-
-
-
-
-
-
-
-
1
baron users
0
Dec
20 17:47 bin -> /boot/beos/bin
d
r
w
x
-
-
-
-
-
-
1
baron users
2048
Nov
2 18:17 boot/
d
r
w
x
r
-
x
-
-
-
1
baron users
0
Dec
20 17:47 dev/
l
-
-
-
-
-
-
-
-
-
1
baron users
0
Dec
20 17:47 etc -> /boot/beos/etc
d
r
w
x
r
-
x
r
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x
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20 17:47 BootDisk -> /boot
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20 17:47 pipe/
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20 17:47 system -> /boot/beos/system
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20 17:47 tmp -> /boot/var/tmp
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20 17:47 var -> /boot/var

Mit dem Befehl "df" bekommt man eine Liste der gemounteten Dateisysteme:

Mount   Type   Total   Free   Flags   Device
/   rootfs  
0
 
0
 
0
   
/dev   devfs  
0
 
0
 
0
   
/pipe   pipefs  
0
 
0
 
0
   
/boot   bfs  
1058415
 
729993
 
70004
  /dev/disk/ide/0/master/0_0
/fido   bfs  
1440
 
904
 
70004
  /dev/disk/floppy/raw

"df" listet alle Dateisysteme auf, auch die Virtuellen. Diese erkennt man an der Größe 0.

2.4 Unter BeOS entwickeln

Die Schnittstellen im BeOS sind als Klassen aufgebaut und fast durchgängig objektorientiert in C++ zu programmieren. Anders als unter Windows mit OWL und MFC oder unter MacOS mit PowerPlant ist die Klassenstruktur die direkte Schnittstelle zum BeOS. Es liegt also keine zusätzliche Schicht zwischen der Klassenbibliothek und der API.

Objekte kommunizieren untereinander mit Hilfe von Messages, später auch über das Internet. Das Message-Konzept erlaubt es auf einfache Art und Weise, eigene Klassen als eigenständige Threads zu implementieren. Man läßt seine Klasse vom Objekt BLooper erben und in der abgeleiteten Methode DispatchMessage() auf die ankommenden Messages reagieren. Da DispatchMessage() während der Ausführung gesperrt ist, besteht auch keine Gefahr eines gleichzeitigen Zugriffes auf die implementierte Klasse.

Die Lite-Version der Code-Warrior IDE von Metrowerks gehört zum Lieferumfang. Es erlaubt mehrere Compiler-Threads gleichzeitig ausführen zu lassen. Der C++-Compiler unterstützt Templates und Namespaces, sowie RTTI (RunTime Type Information, übergibt bestimmte Informationen über Objekte).

Mit der Vollversion des Code-Warriors erhält man Java-Entwicklungstools, basierend auf Suns Java Development Kit 1.0.2. Die Runtime Library ist frei erhältlich, aber nicht auf der BeOS-CD enthalten.

2.5 Aufbau von BeOS

Abbildung 2-1
Abb. 2-1

BeOS-Anwendungen greifen als Clients auf einheitliche Server mit gleichen APIs zu. Deshalb brauchen Programme beim Portieren von einer Plattform auf eine andere, etwa vom Mac auf den PC, nur neu kompiliert zu werden. Jeder einzelne Server arbeitet multi-threaded, so daß das komplette Betriebssystem von mehreren Prozessoren profitiert.

2.6 BeOS anpassen

In BeOS lassen sich die meisten Einstellung ähnlich wie unter Windows vornehmen.
So kann man die Geschwindigkeit und die Tastenbelegung der Maus, die Tastatur, Bildschirm usw. sehr einfach einstellen.
Mit der Replicants Technologie können Objekte direkt mit dem Desktop verschmelzt werden. Wenn man also beispielsweise immer die aktuelle Uhrzeit wissen möchte, kann man die "Clock"- Anwendung in den Desktop einbinden. Die Uhr ist dann an einem festen Platz und wird bei jedem Neustart automatisch wieder dort erscheinen.

Allerdings sind die Möglichkeiten noch stark eingeschränkt. So kann das deutsche Tastaturlayout kein "@"-Zeichen darstellen, da die "Alt-Gr"-Taste nicht berücksichtigt wird.

Wie unter Linux oder Unix gibt es die Möglichkeit zwischen bis zu 9 Arbeitsflächen zu wechseln (siehe Abbildung 5-4 in 5.2 R3-Screenshots). Gewechselt wird mit Alt+Funktionstasten oder per Maus. Die Auflösung und Farben der einzelnen Arbeitsflächen lassen sich separat einstellen.

Abbildung 2-2
Abb. 2-2

Die Einstellmöglichkeiten findet man unter:

Be -> Preferences

2.7 Userprofile

Es gibt die Möglichkeit User anzulegen. Die Daten zu den Usern werden in einzelnen Dateien abgelegt. Diese Dateien können von Anwendungen, wie z.B. BeMail, verwendet werden, um Benutzerprofile zu laden.
BeOS selbst unterstützt momentan allerdings noch keine Profile, um z.B. per Login verschiedene User zu verwalten.

2.8 Bedienung von BeOS

Die Bedienung der graphischen Oberfläche von BeOS ist ähnlich der von Windows. Anstatt dem Windows Start-Button gibt es unter BeOS den Be-Button. Dieser ist in der TrackBar (dem Windows-Taskleistenpedant) eingebettet.

Abbildung 2-3
Abb. 2-3

Das BeOS- Benutzerinterface nennt man Tracker. Dieser ist ähnlich dem Explorer von Windows.
Wenn man Dateien löschen will, wirft man sie erst in den Mülleimer. Dieser bildet die letzte Wiederherstellungsmöglichkeit, bevor die Daten beim "Leeren" des Mülleimers völlig vernichtet werden.
Natürlich gibt es leichte Unterschiede zu gängigen Betriebssystemen mit graphischer Oberfläche. Diese sind aber minimal und bilden kein Problem, wenn man bereits damit gearbeitet hat.

3 Geräte

3.1 Be-Shell

Die Be-Shell (siehe Abb. 5-14 in 5.2.7 Die Be-Shell und SheepShaver) basiert auf der "GNU bash shell" (Bourne-Again Shell), einem Ableger der originalen Borne-Shell.
Da BeOS einen POSIX-kompatiblen Layer hat, ist es möglich Unix Programme durch ein einfaches Recompilieren auf BeOS laufen zu lassen.

Um eine Be-Shell zu starten, klicken man auf "BE->APPS->Terminal Application".

Die üblichen Kommandos, um sich in der Be-Shell zurechtzufinden, sind folgende:

Kommando: Beschreibung:
exit, quit Beendet die Be-Shell
ls, dir Auflistung des Inhaltes eines Verzeichnisses
cd <Pfad> Change Directory: Wechselt in das Verzeichnis <Pfad>. ".." bewirkt das Zurückspringen in die nächst höhere Ebene.
<Anwendung> Startet eine Anwendung mit dem Namen <Anwendung>
ftp <Server> Startet eine FTP-Session (File Transfer Protocol) auf den Server <Server>
telnet <Server> Startet eine Telnet-Session auf den Server <Server>
ps Gibt eine Liste aller aktuellen Prozesse mit ID-Nr. aus
kill <Prozeß-ID> Beendet den Prozeß mit der Prozeß-ID <Prozeß-ID>
chmod Verändert die Rechte einer Datei oder eines Verzeichnisses
help <Kommando> Hilfe zu Kommando

Dies sind nur ein kleiner Auszug aus den mögliche Kommandos in der Be-Shell.
Da die Kommandos aus Linux und Unix bekannt sind und es dazu ausführlich Literatur gibt, wird nicht ausführlich auf deren Bedeutungen und Funktionen eingegangen.
Mit help <Kommando> wird, sofern vorhanden, die Hilfe mit Erklärungen zu dem jeweiligen Kommando aufgerufen.

Unter [3] gibt es Erweiterungen für die Be-Shell, wie Pearl oder GNU Emacs.

3.2 Rechte von Dateien und Verzeichnissen

Dateien und Verzeichnisse haben, wie unter Linux oder Unix, verschiedene Rechte. Dies sind die Rechte des Besitzers, die Rechte einer Gruppe oder die Rechte der anderen Benutzer.
Der Besitzer ist derjenige, der die Datei erstellt hat. Man kann nun mehrere verschiedene User zu einer Gruppe zusammenfassen, wie z.B. mehrere Studenten zur Gruppe "Studenten".
Das Recht "ausführbar" zu sein, kann ebenfalls vergeben werden. Dieses berechtigt eine Datei oder ein Verzeichnis, daß es ausgeführt werden kann. Verzeichnisse müssen immer ausführbar sein, da sie sonst nicht benutzt werden können.
Die Rechte werden mit dem Befehl "chmod" verändert.
Im unteren Beispiel sieht man das gemountete Diskettenlaufwerk. In Spalte 2-4 sind die Zugriffsrechte des Eigentümers, in Spalte 5-7 die einer Gruppe und in Spalte 8-10 die der restlichen User.

Vergebene Leserecht werden durch ein "r" (read), Schreibrechte durch ein "w" (write) und Ausführungsrechte durch ein "x" (execute) angezeigt. Wenn ein Recht nicht vergeben wird, wird das Feld durch ein "-" (Erlaubnis nicht erteilt) gekennzeichnet (z.B. Spalte 9):

d
r
w
x
r
w
x
r
-
x
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20 17:47 Floppy
  1. Spalte:    zeigt an, ob es eine Datei (-), ein Verzeichnis (d) oder ein Link (l) ist.
  2. Spalte:    Leserechte des Besitzers
  3. Spalte:    Schreibrechte des Besitzers
  4. Spalte:    Ausführungsrechte des Besitzers
  5. Spalte:    Leserechte der Gruppe
  6. Spalte:    Schreibrechte der Gruppe
  7. Spalte:    Ausführungsrechte der Gruppe
  8. Spalte:    Leserechte der restlichen User
  9. Spalte:    Schreibrechte der restlichen User
  10. Spalte:    Ausführungsrechte der restlichen User
  11. Spalte:    Anzahl der Links
  12. Spalte:    Besitzer (in diesem Fall baron, also der Superuser)
  13. Spalte:    Gruppe (in diesem Fall user)
  14. Spalte:    Größe in Byte
  15. Spalte:    Modifikationsdatum
  16. Spalte:    Modifikationsdatum
  17. Spalte:    Modifikationsdatum
  18. Spalte:    Name

3.3 Netzwerk und Internet

BeOS unterstützt zur Zeit TCP/IP und AppleTalk.
AppleTalk ist ein Protokoll um mit Apple-Druckern oder –Rechnern zu kommunizieren.
BeOS nutzt dieses Protokoll momentan nur, um mit Apple-Druckern umzugehen.
(Siehe auch Abb. 5-10 in 5.2.4 Netzwerk)

3.3.1 Einrichten des Netzwerks

Um das Netzwerk einzurichten, muß man das Programm Network unter "Be -> Preferences" aufrufen.

Bei der Installation der Netzwerkkarte hat man die Möglichkeit aus vier möglichen Netzwerkkarten auszuwählen. Es kann hier aber auch eine PPP-Verbindung für Modems eingerichtet werden.

Wenn die Karte ausgewählt ist, muß die IP-Adresse und Netzmaske des Rechners eingegeben werden.
Eine dynamische IP-Vergabe ist nur beim Modem möglich, nicht bei der Netzwerkkarte.
Gegebenenfalls läßt sich auch der Port und der IRQ einstellen (z.B. für NE2000-Kompatible Netzwerkkarte)

Um DNS zu nutzen, muß der Domain Name und/oder Primary und Secondary Server eingegeben werden. DNS kann aber auch deaktiviert werden.
Ein FTP- und ein Telnet-Server können unter Netzwerkservice aktiviert werden. Beide benötigen einen Usernamen und Passwort.
Dem Rechner kann im Feld "Host Name" ein Name gegeben werden, um ihn im Netzwerk eindeutig identifizieren zu können. Im Feld "Router IP Number" kann das Gateway für z.B. das Internet eingegeben werden.
Um den Rechner per Modem anzuschließen, kann man dynamische IP-Vergabe auswählen.
Die Zugangsdaten für den Provider und die Daten für das Modem lassen sich in einem extra Menü ebenfalls eintragen. Verbindungen können aufgezeichnet werden.

Es gibt weiterhin die Möglichkeit mehrere Netzwerkkonfigurationen zu speichern und zu laden.
BeOS läßt sich auch als Gateway für andere Rechner einrichten. Dazu muß "IP-Forwarding" aktiviert werden.

Um das Netzwerk zu starten, ist kein Neustart von BeOS nötig, sondern nur das Neustarten des Netzwerks.

Abb. 3-1
Abb. 3-1

Unter /boot/home/config/etc/hosts ist die Hostdatei abgelegt. Diese unterscheidet sich nicht von den üblichen Hostdateien.
Dies ist ein Beispiel, wie eine Host-Datei aussehen könnte:

# Sample hosts file for assigning names to IP addresses
#
# IP-address hostname aliases (optional)
#
192.0.0.23 Unixbox.mycompany.com Unixbox
192.0.0.123 bebox.mycompany.com bebox

3.3.2 Internet unter BeOS

Um das Internet unter BeOS zu nutzen, bietet Be den Browser NetPositiv und das Emailprogramm BeMail an. Diese Programme lassen sich ähnlich wie anderer Browser und Emailclients bedienen.
Allerdings ist ihr Funktionsumfang stark eingeschränkt. So kann NetPositiv zwar inzwischen Frames darstellen, beherrscht aber weder JavaScript noch Java.

Des weiteren gibt es den Webserver PoorMan. Auf einen BeOS-Computer kann per FTP und Telnet zugegriffen werden, wenn es in der Netzwerkkonfiguration aktiviert ist. Die Aktivitäten können in einer Datei aufgezeichnet werden.

3.4 Treiber installieren

Es gibt unter BeOS zwei Arten von Treibern: Graphiktreiber und andere.
Die Graphikkartentreiber sind im Verzeichnis

/boot/beos/system/add-ons/kernel

und in

/boot/beos/system/add-ons/app_server

sind alle anderen.

Die Verzeichnisse dürfen nicht verändert werden. Außerdem darf die Datei "supervga" im Verzeichnis /boot/beos/system/add-ons/app_server nicht verändert oder gelöscht werden, da sonst BeOS nicht mehr gestartet werden kann.

Eigentlich installiert man einen Treiber nicht, sondern fügt die Treiberdatei hinzu.
Um einen neuen Treiber hinzuzufügen, kopiert man die Datei in das jeweilige Verzeichnis.
Danach muß BeOS neu gestartet werden.

Dynamisches Laden von Treibern ist momentan noch nicht möglich. Ob es in Zukunft möglich sein wird, ist nicht bekannt.

3.5 BeWare oder mitgelieferte Programme

Die Firma Be spricht bei Anwendungsprogrammen gerne von BeWare. Folgende Anwendungsprogramme sind bei BeOS enthalten

  • Tracker: Der Desktop von BeOS
  • CodeWarrior: Entwicklungstool von Metrowerks (ist allerdings in der Lite-Version und kann daher nur Programme bis 64k Größe kompilieren).
  • BeStudio: Mal- und Zeichenprogramm
  • BeBasic: Eine Art Mini-Office-Paket. Darin sind enthalten:
  • Writer: Textverarbeitung (Stärke: Ermöglicht verschiedene Sichten auf ein Dokument)
  • Sum-It: Tabellenkalkulation
  • (BeBasic ist sehr stark eingeschränkt gegenüber anderen Office-Paketen).
  • BeMail: Email-Programm
  • NetPositive: Browser. Unterstützt kein Java und JavaScript, kann aber inzwischen mit Frames umgehen. Netscape oder IE ist momentan für BeOS nicht geplant.
  • FastTrack
  • Ghostscript: Programm zur Darstellung von Postscript- und PDF-Dateien
  • Icon-O-Matic: Icon-Editierer
  • PoorMan: Webserver
  • Verschiedene Packer und Entpacker
  • Verschieden Audioprogramme (z.B. CD-Player, MIDI)
  • Verschieden einfache Spiele
  • Gobe Productive: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Bildbearbeitung und Präsentation

Erste Emulationsumgebung zweier deutscher Studenten (SheepShaver) auf Basis der Apple-ROMs, ermöglicht den Betrieb von MacOS-Software im BeOS-Fenster. [4]

Unter [3] gibt es noch viele andere Free- und Shareware Programme.

4 Fazit

4.1 Probleme:

BeOS hat mit vielen Problemen zu kämpfen. So fehlen in erster Linie Treiber für gängige PC-Karten. PCMCIA wird momentan kaum unterstützt. Damit fällt die Anwendung von BeOS auf Laptops weg.

Be versucht schon mit dem nicht einmal im Ansatz fertigen Release 3 Geld zu verdienen. So kostet BeOS DM 179,00. Inzwischen gibt es zwar eine Demo-Version für DM 10.-, allerdings ist diese auf das Anschauen beschränkt, da man nur die Einstellungen auf Diskette speichern kann.
Wenn der Rechner, auf dem BeOS installiert werden soll, nicht penibel der Hardwareliste von Be entspricht, fällt die Installation sowieso flach und man kann sich das Geld sparen.
Eine kostenlose Update-Berechtigung auf Release 4 haben nur Käufer, die BeOS nach dem 15. Oktober 1997 gekauft haben.
Da R3 von den BeOS-Machern selbst als Version für Freaks angesehen wird und erst R4 für den Anwender gedacht ist, vergrault sich Be damit Ihre wichtigste Gruppe: nämlich die Fans, die in ihrer Freizeit Anwendungen für BeOS schreiben.

Client-Server wird von BeOS nicht geboten. Somit können Daten von anderen Systemen über das Netzwerk nur per FTP geholt werden.

Das Drucken funktioniert ebenfalls nicht per Netzwerk. Außerdem gibt es für den Drucker weder eine Fehlerdiagnose noch einen Druckerspooler.

Bei der deutschen Tastatur-Map wird die Alt-GR-Taste ignoriert. Damit ist kein @- oder | (Pipe)– Zeichen möglich. Nur mit wenn man mit dem US-Tastaturlayout arbeitet und damit auf die Umlaute verzichtet, ist ein Arbeiten mit BeOS möglich.

Wichtige Anwendungsprogramme für BeOS gibt es momentan kaum und die großen Softwareanbieter haben auch keine Pläne dies zu ändern, daher tut sich BeOS schwer, auf dem Massenmarkt Fuß zu fassen. Ohne diese breite Zielgruppe, wird sich aber kein Softwarehaus auch nur überlegen, BeOS-Applikationen zu schreiben.

Zuletzt muß sich BeOS gegen ein breit gestreutes Windows und ein nahezu kostenloses Linux durchsetzen.

4.2 Neue Feature in R4:

Neun Monate nachdem der erste Release für Intelarchitektur auf den Markt gekommen ist, ist nun der Release 4 fertig. Darin hat Be viele große Probleme, die Anwender in Release 3 vor der Installation zurückschrecken ließen, beseitigt. Hier soll eine kurze Übersicht über die neuen Feature gezeigt werden:

  • Die Arbeitsflächen wurden von 9 auf 32 erweitert.
  • Hintergrundbilder können geladen werden.
  • Fenster können nun von der einen Arbeitsfläche zur anderen verschoben werden
  • Die "System-Default-Taste" kann nun von "Alt" nach "Ctrl" geändert werden
  • Twitcher (Task-Switcher) wurde eingeführt, damit man mit den Tasten "Alt" + "Tab" zwischen den Anwendungen wechseln kann
  • Damit Anwendungen auch fremde Datenformate lesen und schreiben können, gibt es jetzt systemweite Datenfilter, die zentral konfigurierbar sind.
  • Resourcen alter ISA-Karten können konfiguriert werden (ähnlich wie in Windows)
  • Viele verschieden populäre Joysticks sind konfigurierbar
  • Im Internetbereich wurde viel verändert. So kann NetPositiv momentan mit 40-Bit verschlüsseln. Ab Release 4.1 soll es eine 128-Bit Version geben. Beide Programme wurden auf Schnelligkeit verbessert. Auch PoorMan wurde verbessert.
  • Ebenfalls ein großer Fortschritt ist das Medienkit. So bietet das Audio-Panel verschiedene unabhängige Mixer für laufende Soundevents. Geräusche für Ereignisse können eingerichtet werden. BeOS kann die Audiohardware nun mit 6ms ansteuern (z.V. Windows benötigt mehr als 25ms)
  • SCSI wird besser unterstützt. So wurde erfolgreich von einem SCSI Iomega Jaz Drive installiert und gebootet. Auch das Zip-Drive von Iomega (ebenfalls SCSI) kann nun benutzt werden.
  • Video-Schnitt- und TV-Tuner-Karten werden unterstützt
  • USB-Support wird vorbereitet
  • Die Performance von IDE-, ATA- und ATAPI- Laufwerken wurde deutlich verbessert
  • FAT32 kann nun gelesen und geschrieben werden (selbst Windows NT 4.0 schafft das noch nicht)
  • Netzwerkstack, PPP und DHCP- Konfiguration wurden erweitert
  • Und natürlich wurde die Hardwarekompatibilität erweitert.

Unter [1] kann man die aktuelle Kompatibilitätsliste für R4 einsehen.

Es wurde also hauptsächlich an der Kompatibilität und Multimedia erweitert. Das zeigt deutlich den Trend, BeOS als Multimedia-Betriebssystem auf den Markt durchzusetzen.

Es gibt aber auch noch Dinge, die noch unvollständig sind. So z.B. das Videopanel. Typische Medientypen werden auch noch nicht vollständig unterstützt. So können z.B. Gif-Bilder zwar angezeigt, aber nicht erstellt werden. Es gibt noch Lizenzprobleme.
Quicktime-Videos werden zwar abgespielt, aber noch ohne Sound.
Diese Probleme soll in Release 4.1 behoben sein. Dann werden auch AVI- und Indeo Videos abspielbar sein.
Ebenfalls ab R 4.1 soll es einen Client für MS Netzwerke geben.

4.3 Ausblick auf R5

  • NTFS
  • Zugriff auf BFS von Windows aus
  • IEEE1394 (FireWire)
  • Codecs für DV und MPEG2
  • weitere Media-Datenformate
  • Power Management für Notebooks
  • PCMCIA / Cardbus für Notebooks
  • OpenGL-Hardware

4.4 Firmenankündigungen

  • Opera kündigt Browser für BeOS an
  • Maxon das Cinema4D XL Raytracing und Animationsprogramm
  • Steinberg mit Cubase
  • Bochs will eine Windows-Emulation auf den Markt bringen.

5 Anhang

5.1 Links

5.1.1 Internetseiten

[1]    http://www.be.com: Offizielle Homepage der Firma Be
[2]    http://www.befunk.com: Hauptsächlich aktuelle Funktionalität mit Hardware
[3]    http://www.be.com/beware: Anwendungen für BeOS
[4]    http://www.sheepshaver.com: Macintosh Emulator
[5]    http://www.cs.utexas.edu/users/fizzboy: Fanseite mit nützlichen Tips und Links
[6]    http://www.bebox.org: Nützliche Links
[7]    http://www.beeurope.com: Offizielle Seite der Firma Be in Europa

5.1.2 Newsgroups

de.comp.os.be
http://www2.ai-lab.fh-furtwangen.de/~DeBUG/(Deutsche BeUser Group)

5.2 R3-Screenshots

Die nachfolgenden Bilder zeigen einige Screenshots von R3.

Abbildung 5-1
Abb. 5-1
Abbildung 5-2
Abb. 5-2

Wie in Bild 5-2 zu sehen ist, sind alle Dokumente im HTML-Format abgelegt.

Abbildung 5-3
Abb. 5-3

In Screenshot 5-3 sieht man, wie BeOS seine Daten mit den erweiterten Dateiattributen verwaltet (siehe auch 2.3 Dateisysteme).

Abbildung 5-4
Abb. 5-4

In Abbildung 5-4 sieht man die verschiedenen frei konfigurierbaren Workspaces (siehe auch 2.6 BeOS Anpassen).

Abbildung 5-5
Abb. 5-5

Bild 5-5 zeigt einige Anwendungen von BeOS.

5.2.1 BeOS unter Belastung

Abbildung 5-6
Abb. 5-6

Hier läuft neben dem Demoprogramm "3dmov", das in BeOS enthalten ist und einen Würfel steuert, der frei rotierbar ist und auf jeder Seite ein Bild oder eine Videosequenz mit Schatten darstellen kann, Hintergrundmusik und ein einfaches Weltraumspiel (siehe 2.1 Feature).

Abbildung 5-7
Abb. 5-7

In Screenshot 5-7 sieht man Überwachungstools, um z.B. die Prozessor- Auslastung zu beobachten.

5.2.2 Spiele unter BeOS

Abbildung 5-8
Abb. 5-8

Einige einfache Spiele, die mit BeOS geliefert werden (Abb. 5-8).

5.2.3 Entwickeln unter BeOS

Abbildung 5-9
Abb. 5-9

Entwickeln mit Metrowerks Codewarrior in Bild 5-9 (siehe auch 2.4 Unter BeOS entwickeln).

5.2.4 Netzwerk

Abbildung 5-10
Abb. 5-10

Netzwerkeinstellungen und Poor Man’s Webserver (siehe 3.3 Netzwerk und Internet).

In Screenshot 5-11 sieht man den Browser NetPositiv und den Emailclient Be-Mail.

Abbildung 5-11
Abb. 5-11

5.2.5 Replicants Technologie

Abbildung 5-12
Abb. 5-12

Mit der Replicants Technologie können Objekte direkt mit dem Desktop verschmelzt werden. Das Objekt ist dann an einem festen Platz und wird bei jedem Neustart automatisch wieder dort erscheinen.

Hier wurde z.B. der Browser NetPositiv eingebettet (siehe auch 2.6 BeOS Anpassen).

5.2.6 Multimedia unter BeOS

Abbildung 5-13
Abb. 5-13

Dies sind einige mitgelieferte Programme unter BeOS, um Sound abzuspielen, zu bearbeiten und zu erstellen.

5.2.7 Die Be-Shell und SheepShaver

Abbildung 5-14
Abb. 5-14

Rechts sieht man ein Terminalfenster, das die Be-Shell (siehe 3.1 Be-Shell) zeigt.

Links daneben ist der MacOS-Emulator Sheepshaver. Dieser wurde von zwei deutschen Studenten geschrieben [4] und simuliert eine MacOS-Umgebung. Damit können MacOS Programme unter BeOS ausgeführt werden.

5.3 R4 Screenshots

Die nächsten 4 Screenshots zeigen einige Änderungen im Release 4 (siehe 4.2 Neue Feature in R4).

Abbildung 5-15
Abb. 5-15

Die erweiterten Möglichkeiten in R4 sind z.B. die 32 Workspaces, die Möglichkeit Hintergrundbilder zu wählen und zwischen den einzelnen Tasks mit "Alt" + "Tab" hin und her zu wechseln.

Abbildung 5-16
Abb. 5-16

In R4 kann nun auch dank Unicode der japanische Zeichensatz installiert werden.

Abbildung 5-17
Abb. 5-17

Eine große Änderung ist die erweiterte Einstellungsmöglichkeit der Geräte. So können z.B. für PC-Karten nun auch IRQs vergeben werden.

Abbildung 5-18
Abb. 5-18

Erweiterungen im Netzwerk- und Modembereich.

©1999 Sebastian Pritschow

Studienarbeit von Sebastian Pritschow 1998/1999
HTML Source überarbeitet und angepaßt durch Christian Albrecht (Lelldorin) 2007
Zur Verfügung gestellt durch Sebastian Pritschow für die BeSly, der BeOS & Zeta Wissensbasis.

"Ein großes Dankeschön an Sebastian Pritschow für diesen Beitrag!"